Erwärmung

Die Jahre 2014, 2015, 2016 und 2017 sind die wärmsten seit dem Beginn der Aufzeichnungen. Der Meeresspiegel ist global seit 1993 um insgesamt 7,7 cm gestiegen und die arktische Eisfläche schmilzt immer weiter. Schuld ist die hohe Konzentration an Treibhausgasen wie zum Beispiel Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) oder Distickstoffmonoxid (N2O), mit höchsten je gemessenen Konzentrationen im Jahr 2017. Dies bestätigt der Jahresbericht der US-Klimabehörde NOAA und verdeutlicht drastisch, dass sich die Erde weiter erwärmt. Der Ozean nimmt aufgrund seines großen Volumens und seiner hohen Wärmekapazität den größten Teil dieser Energie auf. Dadurch verlangsamt er die Erwärmungsrate der Atmosphäre und dient als bedeutender Puffer im Klimasystem.

Die Erwärmung der Ostsee

Die globale Erwärmung wirkt sich selbstverständlich auch auf den Ostseeraum aus. Aufgrund ihrer geringen Größe erwärmt sich die Ostsee besonders schnell: so konnte bereits ein Temperaturanstieg von 0,85° C im letzten Jahrhundert festgestellt werden, was über dem globalen Mittel liegt. Regional gibt es jedoch unterschiede bei den Veränderungen. Im Nordosten stieg die Temperatur um 1° C, in der südwestlichen Ostsee um 0,7° C. Mit der Erwärmung hat sich auch die Häufigkeit extremer Temperaturen verändert. In einem Jahr gibt es heute an der deutschen Ostseeküste etwa zehn Sommertage (wärmer als 25 °C) mehr und etwa 20 Frosttage weniger als in den 1950er Jahren.

Daten in der Simulation

Entwicklung der sommerlichen Oberflächentemperatur (JJA) in °C zwischen 2069 - 2098 und 1978 - 2007; Quelle Meier et al. 2012)

Abhängig von der Region und dem Klimamodell wird die Ostsee bis 2100 um +2°C bis +4°C wärmer. Dies hat Auswirkungen auf die Lebensbedingungen vieler Organismen sowie auf die vertikale Schichtung der Ostsee.

In der Abbildung rechts siehst du die prognostizierte Erwärmung der Ostsee in den nächsten 100 Jahren. Die regionalen Unterschiede sind hier deutlich zu erkennen. Dass der Nordosten sich besonders stark erwärmt liegt vor allem daran, dass es dort zu einem Rückgang der Eisbedeckung kommt. Eis und Schnee haben jedoch die Eigenschaft bis zu 90% des einfallendes Licht und damit auch der Energie zu reflektieren. Dieses Rückstrahlvermögen wird Albedo genannt. Kommt es nun durch erhöhte Temperaturen zu einem Rückgang der Eisbildung, wird der Effekt der Erwärmung verstärkt: Eis und Schnee mit 90% Rückstrahlungsvermögen weichen dem Wasser mit 5-20% Rückstrahlungsvermögen. Das heißt mehr Energie wird vom Wasserkörper aufgenommen. Somit ist die Erwärmung höher als in Bereichen der Ostsee, die eh keine regelmäßige Eisbedeckung haben!


Du willst mehr erfahren?

Dann kannst du dich hier weiter informieren:

Helcom (2017): State of the Baltic Sea, First version

Meier, H. E. Markus; Eilola, Kari; Gustafsson, Bo G.; Kuznetsov, Ivan; Neumann, Thomas; Savchuk, Oleg P. (2012): Uncertainty assessment of projected ecological quality indicators in future climate. In: Oceanography (112).

Helmholz-Zentrum Geesthacht (2012): Ostseeküste im Klimawandel

NOAA (2018): State of the Climate 2017

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